Bericht Duc de Nemours - Annecy

Kategorie: Berichte 2017 Veröffentlicht: Dienstag, 02. Mai 2017 04:46

Pesche zum Ersten….

Der Saisonstart zur offiziellen Schweizer Punktmeisterschaft 2017 fand wie schon letztes Jahr auf dem idyllischen Lac d’Annecey in Frankreich statt. Weil einige unserer Cracks ihre Boote schon vor 10 Tagen für die Master-WM in Barbados (Karibik) verschifft hatten und einige am 1.Mai arbeiten mussten, fanden schlussendlich nur 7 Schweizer den Weg nach Savoyen. Insgesamt waren 15 Boote am Start. Die Tendenz der letzten Jahre zeigte eine zunehmende Beliebtheit dieser Regatta mit Teilnehmerzahlen von 30 Booten.

Leider herrschten in den ersten anderthalbTagen äusserst flaue Bedingungen. Am Samstag konnte bei stark drehenden 2-4kn nur ein abgekürzter Lauf unter Dach und Fach gebracht werden. Dieser wurde wurde von Bootskonstrukteurlegende Jaques Fauroux gewonnen. Jaques ist der geistige Vater des neusten Pata-Finns, Designer von 2 Amerikacuppern, ehemaliger Moth-Weltmeister der 1968 zuletzt in einem Finn gesessen ist und seit 2000 wieder in diese Bootsklasse zurückgefunden hat. Damals sei er erstaunt gewesen, dass er ein ganz anderes, viel agileres Boot vorgefunden habe.

Am Sonntagmorgen segelten wir wiederum bei hauchschwachem Südwind mit diversen Löchern und Drehern den 2. und 3.Lauf. Zuerst bewies Carlo einmal mehr seine unwiderstehliche Windnase. Er hatte trotz etwas bejahrtem Ersatzboot einen tollen Speed und gewann diesen Lauf sicher. Anschliessend bewies Pesche Kilchenmann ein sicheres Gespür und gewann den Lauf in Altmeistermanier.

Ein nächster Lauf musste auf dem ersten Vorwindkurs abgebrochen werden. Nun folgte das lange Warten bei Flaute und Motorbootwellen. Einige Finnistis kehrten in der Folge in den Hafen zurück. Die Wettfahrtleitung versuchte ihr Bestes. Der Wettergott war uns gnädig, indem durch den beginnenden Wetterumschlag ein teils böiger, aber schralender Westwind mit Spitzen bis 12kn einsetzte. Dies war der Moment von Michel Baudin, der den ersten Lauf knapp vor dem Schreiberling gewann und sich im nächsten Lauf hinter dem wiedererwachtem Carlo Lazzari einen sicheren 2. Platz sicherte. Monsieur Yves Zoccola, Vice-Président de l’Association Finn France und geborener Entertainer, kürte diesen Lauf kurz vor Zieleinlauf mit filmreifen Pirouette, sprich Kenterung. Er fühlte sich dabei der Tradition vergangener Jahre verpflichtet. Wenn er es 2018 nochmals schafft, ist ihm die Ehrenmitgliedschaft des lokalen Tauchclubs sicher.

In der Nacht auf Montag kam der erwartete Wetterumschlag mit nächtlichen Temperaturen um Nullgrad und Schneefall bis wenige 100m über dem See. Nach einigem Zähneklappern und Diskussionen über die Windentwicklung, entschied sich die Wettfahrtleitung, auszulaufen. Bei 5-8kn Südwestwind konnten 2 schöne Läufe gesegelt werden. Der erste wurde einmal mehr vom unwiderstehlichen Pesche gewonnen. Sein Boot ist offenbar nach den Crash vom Chapman Cup nach fachkundiger laparaskopischer Behandlung von Carlo noch schneller geworden. Im letzten Lauf war Joseph Rochat nicht mehr zu halten. Offenbar zahlt sich sein neues tägliches Krafttraining aus. Wenn er so weiter macht, kann das ja noch heiter werden.

Verdienter Gesamtsieger wurde einmal mehr Pesche Kilchenmann vor Carlo Lazzari und Michel Baudin (France). Wir werden alles daran setzen, Euch in Zukunft das Leben etwas schwerer zu machen.

Das Rahmenprogramm, welches unser generöser, umsichtiger Finnkamerad Jean-Louis Duret organisiert und diskret gesponsert hatte, war einmal mehr ein Highlight. Die beiden Nachtessen auf der Alp Montmin und im gepflegten Fischrestaurant in Duingt werden wir so schnell nicht vergessen. Vielen herzlichen Dank an Jean-Louis!! Wir kommen gerne wieder. Nächstes Jahr werden wir hoffentlich wieder zahlreicher sein.

Thomas, SUI 65