Bericht Barbados 2017

Kategorie: Berichte 2017 Veröffentlicht: Samstag, 03. Juni 2017 18:16
Barbados NEWS-Webseite     WEBCAM    RANGLISTE    GALERIE
 
 
 
 

Freitag 9.6.2017   Letzter Tag

Meinen letzten Touristenbericht - den eigentlichen Regattabericht darf jeweils der dritte Schweizer schreiben. Das ist Beat Steffen. Heute war zwar nicht sein Tag und nach Boot abfüllen und kleiner Schwertkonsultation hat er sich an Land begeben. Aber das kann den Schreiberposten nicht verhindern. Das sagt schon etwas aus über den letzten Lauf - auch zum Schluss Wind, Wolken und Wellen. Wenn sich die Wettfahrtleitung an die 20 Knoten-Regel gehalten, dann wären vermutlich nicht mehr als vier gültige Läufe gesegelt worden.
Interessieren tut natürlich nicht, was im Finalrace abgegangen ist, entscheidend war heute das Medalrace. Lange sah es da für die beiden Schweizer sehr gut aus, Piet in Front und Stöphi Zweiter. Die Verhältnisse unter Land waren aber noch trickreicher als draussen, auf dem Vorwinder konnte der Russe, ich nehme nicht an, dass irgend jemand erwartet, dass ich dem seinen Namen schreiben kann, Vladimir Krutskikh oder sowas, mit einer Böe an den Führenden vorbei rauschen und holte sich den Titel. Piet wurde zweiter im Medalrace und im Gesamten Vierter - herzliche Gratulation. Stöphi segelte "glaub" einen Fünften und im Gesamten sollte das den siebenten Rang geben. Ein sensationelles Schweizerergebnis!
Die Boote sind nun bereits verladen, Hans Fatzer und Till Klammer waren in ihrem Element. Wir mussten vom Yachtclub Strand zum Cruisingclub Strand zügeln - da gab es diverse Möglichkeiten. Hans und ich nahmen den Wasserweg unter der Brücke durch, die meisten anderen zu Fuss über die Strasse und der Carlo das Taxi (in den Kofferraum sitzen, Slipwagen festhalten und fahren).
Nun muss noch der Zoll den Container verplomben und wir sind bereit für die Rangverkündigung. Diese findet um 01.30 Uhr Schweizerzeit statt, vorher gibt es vermutlich keine Rangliste.
Zum Schluss - für mich extrem wichtig - meinen "Letzten-Rekord" konnte ich nicht egalisieren, musste aber alles für meinen Zweitletzten geben
Ruedi, SUI 57

 

 

 

Donnerstag  8.6.2017  Zwei Läufe und ein weiterer warmer und windiger Masterstag

Touristinfos:
 
Beim Frühstück regnete es kurz aus Kübeln. Kein Mensch kommt hier aber auf die Idee, eine Regenjacke anzuziehen - ist schlicht und einfach willkommen. Die Frauen gingen an  den Strand, die Weisen mieteten ein Motorboot und die Begriffstutzigen machten sich mit den 20+ Spasshabern Richtung Regattabahn. Thömu Gautschi zeigte aber ein wenig Mühe, sich von seiner sonnenden Gattin zu trennen, kaum war das Ruder hinten eingehängt, nutzte er eine Welle für den Surf des Tages - dieser endete 20 Meter landeinwärts auf dem Trockenen..... Ruder wieder aushängen, kurze Materialkontrolle und das Einwässern begann von vorn.
Zum Start gings wieder Vorwind oder sicherheitsmässig mit ein paar Raumschotsgleitern - für mich seglerisch das Beste vom Tag. Am Start die übliche Knatterei - hätte ein günstiges Segel zu verkaufen - und dann Start zu zwei auch für Touristen segelbaren Läufen. Windstärke ca 16 bis 20 Knoten. Anforderungsreich sind nebst den nicht mit dem Wind laufenden Wellen die Riesendreher. Entweder muss ich meinen Kompass wechseln oder aber wir haben wirklich 35 Grad Dreher.
Speziell war der fliegende Fisch, der nach einer Wende unter dem Boot hervorflog. Gestern musste Till sogar so ein Exemplar aus dem Boot befördern, dabei könnte man die doch essen, im Brown Sugar für 34 Barbados Dollar. (Ich schreibe immer noch keine Regattaberichte :-)
Wenn die Ränge trotzdem interessieren sollten, Rangliste gibt es noch keine. Stöphi fuhr zwei Sechste und Piet in einer sehr schwierigen Gruppe einen fünften und einen achten Rang. Das muss im Normalfall beiden für das Medalrace langen - Superleistung. Beat Steffen knüpfte an seine regelmässigen Leistungen an, in einem Lauf schaute zwar nur ca. einer um die 20 raus, der wird gestrichen.
Till Klammer sei dem Vernehmen nach sehr gut unterwegs gewesen, aufgrund von der Getränkewahl vom Vortag aber nur in einem Lauf, bei anderen war er offenbar wieder mehr Richtung Mittelfeld orientiert. Was er dort nicht finden konnte war Trinkkollege Carlo, der machte nach dem ersten Lauf Feierabend. Ich wusste, dass es nicht gut kommt, wenn die plötzlich nur noch Wasser trinken.
Was Thomas Gautschi und Hans Fatzer getroffen haben, weiss ich nicht und über meine zwei letzten Ränge schreibe ich auch nicht. Wenn ich morgen noch einmal einen letzten fahre, stelle ich meinen Rekord mit fünf Letzten, gefahren in Hyeres 1997, ein. Muss etwas mit den geraden Geburtstagen zu tun haben.
Heute werden bereits die Boote der "Weisen" verladen, sicheres Zeichen, dass sich diese Hammerwoche langsam dem Ende zuneigt. Eigentlich sollte das Finn grad hier bleiben und alle Jahre ein Training stattfinden - das muss ich vor dem Verladen mit Mastern noch bemurmeln.
 
SUI 57

 

 

 

 

Mittwoch 7.6.2017   HV und ein Lauf

Bereits beim morgendlichen Joggen kam der Eindruck auf, dass heute ein Tag sei, den auch die Touristen wieder überleben können. Zuerst war aber die HV der Masters, wegen der nur ein Lauf geplant war, angesagt. Diese wurde, aus Schweizer Sicht, gewohnt leicht ungeordnet durchgeführt. Zeit über ein Budget ( The Same as last year) wurde nicht verloren und abgestimmt über so etwas unnötiges auch nicht. Der Präsident macht einen sympathischen Eindruck und deshalb wurde der Beitrag von € 20 auf € 40 angehoben, vorgeschlagen waren € 30....... (Bis 2014 war der Beitrag übrigens € 10). Europäische Masters war noch ein Thema, wollen wir, aber nicht vor dem 1. September. 2020 liegt eine Bewerbung von Australien (Brisbane) vor, muss noch genauer angeschaut werden und abgestimmt wird nächstes Jahr.
Dann das, was interessiert: 2019 wird die Masters in Dänemark ausgetragen.
Kommen wir zum Segeln: Am Start knatterte es wieder 20+. Ab Luvboje war der Wind dann aber auch für ältere und ungeübte Masters wieder segelbar, Carlo und ich fuhren gemeinsam über die Ziellinie und eigentlich war es mir schnurzegal, ob er oder ich gewonnen habe, Hauptsache im Ziel :-), damit ist die Gruppe der Weisen wieder ein bisschen kleiner geworden, aber das entspricht ja dem Trumpschen Zeitgeist.
Ganz vorne mischelten Piet und Stöphi wieder voll mit - beide wurden in ihren Gruppen dritte und beide sind voll auf Medalrace-Kurs.
 
SUI 57, einfach nur zufrieden :-)

 

 

 

 

Dienstag 6.6.2017   Ein Starkwindlauf

Wolken, Wind, Startverschiebung und dann trotzdem pünktlich auf's Wasser. Der Tourist hat sich noch gewundert, wie plötzlich von 14 - 18 Knoten und leichtem Wellengang gesprochen werden kann, wenn eine halbe Stunde vorher deutlich mehr vorhanden war.
Am Start hat es jedenfalls geknattert. Wir, die Weisen und die nicht Einsichtigen, waren klar der Meinung, dass es eher gegen 30 als gegen 20 Knoten ging. (Man kann über nichts so sehr diskutieren wie über Windstärken )
Jedenfalls machen wir keinen Protest gegen die dritte Wettfahrt, weil es in der gelben Flotte zu einem sensationellen Schweizer Doppelsieg, Piet vor Stöphi, gekommen ist!
Eine zweite Wettfahrt wurde nicht gestartet, die Wettfahrtleitung hat sich unserer Meinung über die Windstärke angeschlossen.
Ruedi, SUI 57

 

738d4cfca208fd2...
738d4cfca208fd24c93e01c555c7f6b6_xl
bildschirmfoto ...
bildschirmfoto 2017-06-05 um 21.52.23
img_1696
img_1696
bildschirmfoto ...
bildschirmfoto 2017-06-05 um 22.03.05
img_1697
img_1697
img_1700
img_1700
img_2238
img_2238
738d4cfca208fd2...
738d4cfca208fd24c93e01c555c7f6b6_xl
bildschirmfoto ...
bildschirmfoto 2017-06-05 um 21.52.23
bildschirmfoto ...
bildschirmfoto 2017-06-05 um 22.03.05
img_1696
img_1696
img_1697
img_1697
img_1700
img_1700
img_2238
img_2238

 

 

 

Montag 5.6.2017  Zwei Läufe bei 20 Knt

Piet, SUI 86 bester Schweizer mit 2x 3. Rang.        
 
Regattabericht soll jemand schreiben, der diesen Wind noch segeln kann.... Die Gruppe Spass ab 20 Knoten kam heute voll auf ihre Kosten. Die Weisen blieben zu Hause und das war die Chance für die, die noch nicht begriffen haben, dass sie das nicht segeln können. Ich ging raus um mir ein Bild von der Situation zu machen und da ich nicht sicher bin, ob ich im Zeitlimit reinkam, habe ich den zweiten Lauf halt auch noch absolviert.
Was habe ich gesehen - aussert einem Gegner hinter mir (es gab keine mehr....): Zahlreiche Kenterungen vor der Leeboje. Crashs gab es auch ein paar, einen Mastbruch und auch ein paar zerrissene Segel. Es hatte Wind, die Wettfahrtleitung fand einfach zwei Windlöcher mit lediglich 20 Knoten und das hat sie als Startberechtigung aufgefasst. Meiner Ansicht nach waren das mindestens 21 Knoten - aber ich bin ja nur ein unbeteiligter Zuschauer. Was aber schon noch Spass machte waren die Raumschotkurse, da ging die Post ab - die Gegner allerdings auch. Fazit des Tages: Man sollte mehr bei solchen Bedingungen segeln können - das ist echter Segelsport.
 
Ein ziemlich müder SUI 57
 
 
 

Sonntag 4.6.2017:  Practice race. Starkwind mit Böenspitzen bis 30 Knoten.

Es gibt drei Gruppen von Finnseglern: Wenn es draussen deutlich über 20 Knoten hat die Weisen, die auf ein Auslaufen verzichten. Dann die, die weder zum Alter noch zu ihrer Unfähigkeit stehen können, eine solche Windstärke nicht mehr zu segeln und dann noch die, die mangels Gefühl erst ab 20 Knoten Spass empfinden.
Die dritte Gruppe kam auf ihre Kosten und konnte ihren Spass haben - leider für sie ohne Race. Zur Startzeit war die Verschiebung gesetzt und 20 Minuten später, mein Supersegel hatte sich in der Zwischenzeit in ein "Segel mit Gebrauchspuren" verwandelt, wurde das Ganze abgeschossen und die Segler nach Hause geschickt.
Für morgen Montag sieht der Wetterbericht ähnlich aus, ab Dienstag rechnet die Wettfahrtleitung mit 16 - 18 Knoten und regulären Verhältnissen.
 
SUI 57 (Gehört zu keinen der drei Gruppen, Ging nur raus, damit ich mir vor Ort ein Bild machen konnte... )

 

 

Einige Impressionen "with no comment"