Bericht Lebkuchenregatta 2017

Kategorie: Berichte 2017 Veröffentlicht: Montag, 06. November 2017 17:57

Lebkuchenregatta 2017 der Klassen Finn und 470er

Mein fünf jähriger Knabe, Florin, staunte, als er vernommen hatte, dass Papi an einer Lebkuchenregatta teilnehmen wird. Eigentlich ist das falsch. Es ist nicht eine, sondern die Lebkuchenregatta schlechthin. Weltweit einmalig und legendär. Mit der Forderung, einen grossen Lebkuchen nach Hause zu bringen, liessen mich der Sohnemann und die Gemahlin von dannen ziehen. Ich nehme es vorab. Die Reise an den schönen Thunersee hatte sich gelohnt. Eine Wochenendausbeute von 5 Läufen, wer hätte das im Vorfeld gedacht?

Vier Läufe konnten am Samstag bei wechselhaftem „Unter" ausgetragen werden. Hier sind die Geschehnisse im Zeitraffer: Lauf eins war geprägt durch den abflauenden Wind während dem zweiten Vorwindkurs. Damit der Lauf ins trockene gebracht werden konnte, kürzte die Wettfahrtleitung auf dem Vorwindkurs ab, was einen Vorwind Zieleinlauf zur Folge hatte. Die ersten 8 Boote, welche auf eine Linie zusammengeschlossen haben, überquerten das Ziel mehr oder weniger gleichzeitig. Erst die Rangliste gab Aufschluss, wer welchen Rang belegte. Glücklicher Sieger wurde Christoph Christen, welcher die Spitzengruppe auf den letzten Metern von hinten überfahren konnte. Für Franz Bürgi hatte dieser Vorwind gravierende Folgen. Er wurde 20m vor dem Ziel von Rang eins auf Rang 10 ausgebremst „Autsch...!“ Der Gelegenheits- Finnsleger, Beat Äbischer, verteidigte seine Position und wurde hervorragender zweiter vor Thomas Bangerter. Die erfahrene Wettfahrtleitung verlegte den ganzen Kurs weiter den See hoch.

Der „Unter“ setzte nun wieder ein. Lauf zwei konnte ohne nennenswerte Ereignisse über die Runden gebracht werden. Ohne Glück beanspruchen zu müssen, gewann Christen vor Kilchenmann und Burger. Der Wind frischte nun über die Free Pumping Limite von 12kn auf. Dementsprechend wurden Lauf drei und vier athletisch. Bedingungen, welche eine klare Hierarchie im 27 Boot starken Finnfeld aufzeigten. Christen vor Burger und Theurer.

Nach getaner Arbeit folgte das Vergnügen. Finn Fest...! Carlo Lazzari und seine Kumpels, organisierten erneut ein tolles Abendessen mit anschliessendem Fest. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Thuner Rock und Blues Band „Spirit of Life“.

Am Sonntag war das Finnfeld auf 15 Boote geschrumpft. Bestimmt hatten die Abwesenden gute Gründe. Trotzdem werde ich den Verdacht nicht los, dass eventuell beim Einten oder Anderen auch etwas der Spirit of Sport fehlte. Um 10:15 Uhr kam Wind aus Richtung Gwatt auf. Prompt klingelte bei Bürgi Franz das Handy. Fräne war Transitstation für die Mitteilungen der Wettfahrtleitung, welche von Oberhofen aus operierte. Auslaufen hiess es. Die 470er Klasse war schon gestartet, als wir von Thun her verspätet eintrafen. Sofort ging es auch für uns los. Erneut war freies Pumpen signalisiert. Just beim Startschuss drehte der Wind nach links. Ein fast Anlieger lies keine taktischen Möglichkeiten zu. Während dem Vorwind- Gepumpe nahm die kompetente Wettfahrtleitung eine Kursänderung vor und verlegte die Luftboje ca. 60° nach links. Bei stetig abflauendem Wind konnte der Lauf knapp ins trockene gebracht werden. Es gewann erneut Christen vor Burger und Theurer. Nach einer halben Stunde erfolglosem Warten auf Wind, wurde die Regatta endgültig abgebrochen.

Die Rangverkündigung der Finns fand im TYC statt. Die grossen Lebkuchen gingen an Christen vor Burger und Theurer. Herzliche Gratulation den beiden Kontrahenten! Ein grosser Dank gebührt dem RCO für die Organisation der Regatta und dem Team um Carlo Lazzari für das tolle Finnfest!

Mit dem grossen Lebkuchen im Gepäck, konnte ich beruhigt den Heimweg unter die Räder nehmen. Die Erwartungen von Sohn und Gemahlin hatte ich erfüllt. Der Schreiberjob ist Ehrensache...

Pisli, SUI 67