Schweizer Meisterschaft Silvaplana 2017
Mit etwas Verspätung, mit etwas weniger Wind als gewohnt und auch mit nicht der ganz typischen Druckverteilung wurden am ersten Tag der SM zwei schöne Läufe durchgeführt. Insbesondere im 2. Lauf schien eher die Waldseite bevorzugt. Aktuell in Führung liegt Uli Breuer GER 707. Doch die SM geht noch lang und der See ist kurz. Spannung ist angesagt.
Tag 2 im Paradies
Nichts schlägt Silvaplana. Nicht Gardasee, nicht Hyères, nicht Palma, nicht Strudel auf Vanillesosse. Prächtigstes Wetter, hammermässiger Wind, 3 Läufe. Die Gretchenfrage (die soll übrigens auch der Hammer gewesen sein) war wie immer, welche Seite ist die bessere. Das Feld war etwa 50:50 verteilt, allerdings mit 51 verschiedenen Erklärungen (Gérald musste leider aus gesundheitlichen Gründen wieder zurück). Klar ist, Anleitungen wie "nach rechts zur Strasse und den Dreher mitnehmen" dürfen geraucht werden. Christoph darf morgen das gelbe Tricot ausprobieren, das rote stand ihm nicht wirklich gut. Und wieder ist die Prognose phantastisch und wieder ist alles offen.
Tag 3 - Paradies plus
Die Prognosen waren zuletzt doch etwas verhalten, auch gab es am Morgen am Himmel einen leichten Schleier, doch der Maloja kam pünktlich, blies alles weg und bescherte uns einen weiteren Traumtag. Mit Spitzen bis 25 Knt. war es kein Problem weitere 3 Läufe durchzuführen, alle ausgesprochen anspruchsvoll, ohne eine bevorzugte Seite und vor allem in letztem Lauf mit Hammerböen an der Grenze des Händelbaren. Es gab Kenterungen, aber auch Kollisionen mit groben Schäden, wie z.B. ein samt Scharnier vom Boot abgerissenes Ruderblatt.
Für morgen stehen ein Fleetrace und ein Medalrace an. Christoph tritt im schicken gelben Tricot an, Chris-the-Burger* im adretten Blau, das gut zur Farbe seiner Segelmarke passt.
* Name auf eigenen Wunsch klargestellt
Der Maloja stellte sich am Samstag trotz unterschiedlichen Prognosen zeitgerecht ein, eine vorbeiziehende Gewitterzelle lenkte den Wind jedoch um gut 40°-60° nach links ab. Erst nachdem die Wolken vorbeizogen und der Maloja sich einrenkte, konnte das Fleetrace, nach einem Massenfrühstart mit einer Black Flag, gestartet werden. Der Lauf war bei gleichen Windgeschwindigkeiten wie am Vortag sehr anspruchsvoll und es gab erneut Kollisionen mit nachfolgender Protestverhandlung.
Das anschliessende Medal Race wurde live über Lautsprecher von Peschi Kilchenmann kommentiert. In einem filmreifen Showdown kämpften Christoph Burger und Christoph Christen an der Spitze gegeneinander. Christoph Burger wählte 1-2 mal mehr die rechte Seite, resp. fuhr näher an die Strasse heran. Jedenfalls kreuzte er auf der Zielkreuz immer vorne und gewann das Medal Race. Doch Christoph Christen hatte in der Gesamtwertung Vorsprung genug und wurde trotz dem dritten Platz im Medal Race Schweizer Meister! Eine hervorragende Leistung und sein insgesammt 6. Schweizer Meister Titel.