Blog der Finnklasse Schweiz

Malcesine 2017

Kategorie: Blog der Finnklasse Schweiz Veröffentlicht: Sonntag, 01. Oktober 2017 14:26

Die Meldeliste liess nichts Gutes erwarten.

Lauter vertraute Namen aus Weltklasse-Events, Olympioniken und topklassierte Masters. Malcesine gehört zu den wichtigsten internationalen Anlässen der Finnklasse wie Goldcup, Hyères, Palma usw. Die ersten 40 Plätze waren damit bereits belegt, die Normalos und Touristen hatten nur noch die hinteren 30 unter sich auszumachen. Nichts Gutes zu melden hatte auch die Wetterprognose. An allen 3 Tagen eher kühl, bedeckt und am Nachmittag Regen möglich. Also nichts mit Vento und Ora.

Die Schweizer Delegation war am Donnerstag angereist und traf sich am Abend für ein Briefing bei Mario. Nicht dabei waren Nils Theuninck, der nach seinem Erfolg im Goldcup jetzt nach Malcesine kam, und Peter Kilchenmann, dem sein Zugwagen nach einigen Kilometern unter seinem Allerwertesten den Geist aufgab. 

Am Freitag zeigten sich die Wetterprognosen erfüllt, es gab zwar ca. 10 Knt. Wind aus Süd, aber keine echte Ora. Der Wind pendelte dementsprechend relativ stark und liess im Verlauf des Nachmittags nach. Das Gros der Segler lief unmittelbar nach den Start nach links, um sich an Land trotz etwas weniger Wind Höhe zu holen. Das mag für die Ersten 20-30 aufgegangen sein, die Restlichen hatten sich aber mit gefiltertem Wind und Abdeckung zu befassen. Mitte-rechts konnte man zwar die Dreher etwas besser mitnehmen, den Vorteil der vorne-links Fahrenden machte es aber nicht wett. Es schien, als müsste sich mit Ausnahme von Nils die Schweizer Gruppe an die Verhältnisse noch gewöhnen, die Resultate blieben am ersten Tag bescheiden. Der dritte Lauf, bei stetig abnehmendem Wind ohnehin ein Trauerspiel, wurde abgekürzt, was nicht alle mitbekamen. Am Land wurde noch eine Weile darüber diskutiert, wo eigentlich das Ziel lag. Ich konnte den dritten Lauf wegen eines Materialdefektes mit einer Espressotasse in der Hand vom Land aus mitverfolgen und habe mitgefühlt. Am Abend haben wir den Tag bei Mario verarbeitet, der uns mit Limoncello getröstet hat.

Die Samstagprognosen waren noch verhaltener als jene vom Freitag und erfüllten sich ebenfalls. Trotz knappem Wind wurde der Start erst für 13 Uhr angesetzt, dann aber 3 Läufe hineingequetscht, da für den Sonntag gar kein Wind angesagt war. Die jetzt angewöhnten und getrösteten Schweizer schlugen sich insgesamt besser. Ganz vorne Nils Theuninck, der um einen Podestplatz kämpfte. Der zweite Lauf stach insofern etwas heraus, als es an der 2. Kreuz einen Rechtsdreher gab, der die mitte-rechts Gruppe tüchtig nach vorne spülte. Dann ging noch der 5-fache Olympionike Mike Majer bei 5 Knt. baden. Etwas später wurde er zudem zum Kringeln gebeten und als er aufgab und heimfuhr, wurde er von den Hintersten freundlich belehrt, wo die Boje lag. Er liess sich am Abend mit den üblichen Mitteln trösten. Der dritte Lauf, schon kurz nach dem Start ein absehbares Desaster, wurde oben nach einer Schleichkreuz abgekürzt.

Das Ein- und Auswassern klappte dank genügend Hilfe für die Rollis prima. Die Ein- und Ausfahrt in den Club war an der Barriere gut organisiert und auch für die knappen Parkplätze gab es eine akzeptable Lösung. Die Preisverleihung war kurz und bündig, relevant sind hier nur die ersten 10 Plätze und es gab eine Tombola mit wirklich guten Preisen. Dass Malcesine eine Reise wert ist und dass es auch in Zukunft so bleiben wird, ist keine Frage. Der Espresso ist immer noch unschlagbar, die Frauen lächeln freundlich in engen Lycras allen zu. Die Stimmung im Club ist locker bis ausgelassen. Trotz eher schlechtem Wetter hatten wir viel Segelspass und es war unter dem Strich eine super Regatta.

Jiri, SUI 4

 

RANGLISTE